Fußgängerbroschüre zur Situation in der Heilbronner Innenstadt

Sie sind in der Mehrheit, und doch haben Fußgänger in Heilbronn keine sehr große Lobby“,
schrieb die HNer Stimme, nachdem es 2022 eine Begehung zur Situation für Fußgänger in der Heilbronner Innenstadt gab.
Nun hat der AK Mobilität der LA21 mit dem VCD RV Hall–Hohenlohe–Heilbronn eine fotografische Übersicht dazu in einer detaillierten Broschüre erarbeitet, die die gefährlichen oder unbefriedigenden Stellen auflistet sowie auch Vorschläge zur Verbesserung.
Hier die gesamte Broschüre zum Download.
Entsprechende Druckexemplare, deren Verteilung und eine entsprechende Begehung und Diskussion sind in Vorbereitung.

konträre Positionen zum Radschnellweg RS 3 (Bad-Wimpfen – Heilbronn)

Der Radschnellwegausbau soll kommen, so haben es offenbar das Regierungspräsidium und die Kommune Bad-Wimpfen beschlossen und so steht es auch in der Radwegepriorisierung des Gemeinderates Heilbronn (DS 194/2023).

Die Bürgerinitiative Netzwerke Neckartal (BINN) kämpft schon seit 5 Jahren gegen die geplante Streckenführung auf der Westseite des Neckars im Bauabschnitt 1 nördlich der A6-Querung. Sie schlägt eine kostengünstigere und ökologischere schnelle Radwegverbindung östlich des Neckars vor, die auch eine bessere Anbindung der anliegenden Kommunen bringt. Dazu gab es einen guten Übersichtsartikel in der Heilbronner Stimme vom 5. Oktober.

Wegen der Komplexität der Materie und dem bereits laufenden Planungsverfahren in den beiden Abschnitten 1 (Regierungspräsidium) und 2 ( Heilbronn) wollen wir uns in einem der nächsten Rundbriefe der Lokalen Agenda 21 HN dem Thema genauer widmen.

Fußgänger in Heilbronn – die diskriminierte Mehrheit …

… hinterfragten der VCD RV Hall–Hohenlohe–Heilbronn und die Lokale Agenda HN / AK Mobilität in einem Stadtrundgang am 7.September.

Hier der Bericht der Heilbronner Stimme vom 10.9.22 dazu.

Alle Menschen sind Fußgänger:innen, aber durchaus nicht alle sind Auto­fahrer:innen. In der Innenstadt von Heilbronn dominiert trotzdem der PKW. Viele Gehwege werden legal oder illegal zugeparkt, sind oft zu schmal oder gleich gar nicht vorhanden. Bei den Fußgänger­über­wegen sind die Ampeln oft zu kurz getaktet. An anderen Stellen fehlen dringend erforderliche Zebra­streifen.

Bei der Begehung (siehe rote Ziffern) wurden einige der neural­gischen Punkte aufgesucht und Lösungsvorschläge diskutieren.

Die Tour de Verkehrswende kommt nach Heilbronn

28.8. Stuttgart – Heilbronn
29.8. Heilbronn – Bad Mergentheim
30.8. Bad Mergentheim – Würzburg
31.8. Würzburg – Schweinfurt
1.9. Schweinfurt – Bad Neustadt
2.9. Bad Neustadt – Suhl
3.9. Suhl – Erfurt
4.9. Erfurt (Ruhetag)
5.9. Erfurt – Naumburg
6.9. Naumburg – Leipzig
7.9. Leipzig – Dessau
8.9. Dessau – Michendorf
9.9. Michendorf – Berlin

Am Samstag den 27. August beginnt die Tour de Verkehrswende von Changing Cities. Die Radtour fährt nach einer Auftaktveranstaltung in Stuttgart quer durch Deutschland nach Berlin unter dem Motto „Der leiseste Lobby der Welt“. Die Teilnehmenden fordern den zügigen Ausbau nachhaltiger Mobilität. Eine neue dänische Studie belegt, dass Fahrradbesitz und -fahrten in Bezug auf die weltweiten CO2-Emissionen unterschätzt werden. Für Länder mit relativ hohem und hohem Autobesitz wirkt sich die Autosucht („car addiction“) negativ auf den Anteil der Fahrradfahrenden.

Die leiseste Lobby der Welt fordert deshalb eine gerechtere Priorisierung der Mobilitätsangebote. Solange in erster Linie der Autoverkehr gefördert wird, werden a) viele Gruppen benachteiligt und wird b) die erforderliche Halbierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 nicht gelingen. Förderung von Fuß- Rad- und öffentlichen Verkehr bzw. eine nachhaltige Verkehrswende ist eine Win-Win-Situation für die zukünftige Gesellschaft.
Wir fordern eine bessere Radinfrastruktur in Städten und auf dem Land ein. Die Zukunft der Mobilität liegt aber auch in der Vielfalt der Fortbewegungsmöglichkeiten; sie ist multimodal. Deswegen brauchen wir neben einer guten Rad- und Fußinfrastruktur ein flächendeckend ausgebautes und barrierefreies Netz des öffentlichen Verkehrs mit einer hohen Taktung, vor allem in den ländlichen Regionen Deutschlands. Die unkomplizierte Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr gehört dazu.
Die leiseste Lobby der Welt fordert nachhaltige Mobilität für alle. Der öffentliche Raum ist mehr als nur eine Verkehrsfläche. Weniger Straßen und Autobahnen, die dem Pkw-Gebrauch vorbehalten sind, bedeuten weniger versiegelte Flächen. Davon profitieren die Natur und die Menschen gleichermaßen.
Die leiseste Lobby der Welt will einfach nur sichere Wege – insbesondere für Kinder. Selbstständige Fortbewegung und das Ausleben ihres Bewegungsdranges für Kinder zu ermöglichen, gelingt nur mit ausreichend Platz – mit sicherem Platz. Bisher haben wir aber die Spielplätze eingezäunt und den Pkw das Feld überlassen. Die leiseste Lobby der Welt will den Autoverkehr eindämmen und den Kindern ihren Spielraum zurückgeben. Denn Straßen für Kinder sind Straßen für die Zukunft.

Die leiseste Lobby der Welt ist unabhängig von politischen Parteien, Öl und Wetter. Wir setzen uns für nachhaltige Mobilität ein, nicht theoretisch, sondern real: auf den Straßen zwischen Stuttgart und Berlin.

Veranstalter: Ansprechpartnerin Changing Cities e.V.
Informationen zu #Tourdeverkehrswende: https://changing-cities.org/kampagnen/tourdeverkehrswende/

Informationen zu Changing Cities e.V.: https://changing-cities.org
Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an.
Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Die Neugestaltung des öffentlichen Park- und Straßenraums in der nördlichen Innenstadt beginnt – STRASSENGESPRÄCH & QUARTIERSRUNDGANG am Mittwoch den 29.6.22 nicht verpassen!

Im Rahmen der ausführlichen Bürgerbeteiligung „Meine Innenstadt Nord / Leitlinien zur Straßenraumnutzung“ …

.. findet am 29.6. wieder eine zweiteilige Veranstaltung (des Amtes für Straßenwesen) mit Straßengesprächen und Quartiersrundgängen statt. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Ziel ist es, vor allem die Heilbronner:innen aus der nördlichen Innenstadt in die Anwendung der Leitlinien zur Straßenraumnutzung einzubinden. Am Mittwoch, 29. Juni 2022 konzentriert sich das Straßengespräch (14-17 Uhr im „Parklet“ in der Lohtorstraße) und der anschließende Rundgang (18 Uhr) auf die Schwibbogengasse, Lammgasse, Hasengasse und Gemmingergasse. die Fachleute und Planer sind mit vor Ort!!

Wir empfehlen: Nehmen Sie teil, bringen sie sich direkt ein!

Hier alle Informationen zum Sanierungsvorhaben „Neugestaltung der Nutzung des öffentlichen Park- und Straßenraums“

Hier alle Informationen zur Bürgerbeteiligung daran.

Mehr Fahrgäste für unseren ÖPNV !

Was muss aus unserer Sicht getan werden, damit der ÖPNV in Heilbronn attraktiver wird?

Darum ging es im Forum des Arbeitskreises Mobilität zusammen mit dem VCD und dem ADFC in der vhs Anfang April. In erster Linie sollte erreicht werden, dass zumindest ab und zu auf das Auto verzichtet und stattdessen Bus und Bahn genutzt werden. 2015 wurden in Heilbronn nur 10% aller Wegen mit Bus /Bahn zurückgelegt. Ziel der Stadt ist es, diesen Anteil bis 2030 um 50% zu erhöhen (Mobilitätskonzept Heilbronn 2030). Es ist schon erstaunlich, dass vergleichbare Städte schon im Jahr 2008 deutlich höhere ÖPNV-Anteile erreicht haben:

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Eine lebenswerte Stadt für alle – Heilbronn barrierefrei mit Bus und Bahn.

Ein lebenswertes, lebensfrohes Heilbronn für alle Menschen die hier wohnen – das ist möglich. In solidarischem Miteinander, im Respekt für die Vielfalt menschlichen Lebens und mit chancengleichen Handlungsspielräumen. Heilbronn soll barrierefrei sein und werden. Noch erschweren soziale, kulturelle, bauliche Barrieren ein gelingendes Zusammenleben, manchmal verhindern sie es auch.

Mobilität für alle denken
Gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kann schon an den einfachsten Dingen scheitern. So sind in Heilbronn von 385 Bushaltestellen im Stadtgebiet noch 340 NICHT barrierefrei. Menschen, die auf den Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, Blinde/Sehbehinderte aber auch Eltern mit Kinderwagen, können oft ohne fremde Hilfe die Busse nicht nutzen. Und das obwohl die gesetzliche Vorgabe zur Barrierefreiheit seit 2013 besteht. Bis Januar 2022 hätten alle Haltestellen barrierefrei sein sollen. Doch bislang gibt es in Heilbronn nur Absichtserklärungen aber keinen Plan, bis wann der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen erreicht sein soll.

Barrierefrei zum Ziel
Die Aktion Mensch hat bundesweit anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai 2022 zum Protest unter dem Motto: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ aufgerufen. Am Samstag, den 7. Mai 2022 Aktionsstand auf dem Kiliansplatz in Heilbronn, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Besuchen Sie uns!

Was können wir Heilbronner tun, um den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen zu beschleunigen?
Der Gemeinderat hat es in der Hand. Im Herbst beschließt der Gemeinderat den Haushalt für die Jahre 2023/2024. Wir wollen, dass für den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen ausreichend Mittel eingeplant werden. Hier finden Sie den kompletten Flyer der Aktion von Atoll e.V., Bahnhofsmission, Gemeinsam besonders stark, EUTB und Bildungspark.

Kontakt:
Helmut Stockmar, Bildungspark Heilbronn-Franken gGmbH, Hans-Rießer-Straße 7, 74080 Heilbronn,
Telefon 07131 770 739 / 0163 6770152, E-Mail teilhabeberatung@bildungspark.de, www.eutb.hn

Die Nutzung von Bus und Bahn in Heilbronn und Umgebung soll attraktiver werden !

Ein öffentliches Forum der Lokale Agenda 21 Heilbronn, des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Hall-Heilbronn Hohenlohe und des Allgemeinen deutschen Fahrradclub (ADFC), Ortsgruppe Heilbronn

Datum:       Di., 05.April 2022
Zeit:            18 bis ca. 20Uhr
Ort:            Volkshochschule Heilbronn im Deutschhof, Raum A401

Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, dass noch mehr Menschen den Bus oder die Bahn nutzen. Das dient nicht nur dem Klima und der Luft, sondern reduziert den Verkehr und spart knappe Flächen in der Stadt. Um dies zu erreichen, muss die Nutzung von Bus und Bahn in Heilbronn und Umgebung noch attraktiver werden.

Dazu will der Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehrsverbund (HNV), in dem die Betreiber von Bus und Bahn zusammen geschlossen sind, demnächst eine Klausurtagung durchführen.

Deshalb wollen auch WIR im Vorfeld gemeinsam darüber nachdenken, wie die Attraktivität des ÖPNV weiter verbessert werden kann! Wir müssen dabei nicht bei „Null“ anfangen. Vor fünf Jahren (2017) haben sich Interessierte getroffen und sich in fünf Treffen mit dem Thema auseinander gesetzt. Die damaligen Vorschläge sollen Grundlage für uns sein. Wir wollen diese korrigieren und ergänzen und darüber abstimmen, was die wichtigsten Vorschläge sind, um das Verhalten zugunsten des ÖPNV zu verändern.

Die Ergebnisse wollen wir dann den an der Klausurtagung des HNV Beteiligten und allen Gremien, die dieses Thema diskutieren und Vorschläge umsetzen wollen, zur Verfügung stellen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und wird unter den zu dem Zeitpunkt geltenden Coronaregeln durchgeführt. Um Anmeldung unter ak.mobilitaet@agenda21-hn.de wird gebeten.

Es kommt Bewegung in das Problemviertel „Nördliche Innenstadt“ und Gerberstraße

Am 23 September hat die Lokale Agenda 21 zusammen mit der „Initiative Nördliche Innenstadt“ ihr Entwicklungskonzept zum zukünftigen Parken und Verkehr einem breiten Publikum vorstellt und mit den Teilnehmern  diskutiert. Die „Heilbronner Stimme“ hat am 25.September ausführlich darüber berichtet. Jetzt warten wir auf das Konzept der Stadt.

Die GRÜNEn– und SPD-Fraktion  haben zumindest versuchsweise u.a. die Sperrung der Durchfahrmöglichkeit zwischen der Mannheimer Straße und der Kaiserstraße beantragt.

Dazu hat die Verwaltung mit der Drucksache 252 Stellung genommen. Diese wurde am 14.10. vom GR beschlossen: Die Verwaltung wurde beauftragt, „Anfang 2022 einen Verkehrsversuch zur Erforschung des Verkehrsverhaltens, der Verkehrsabläufe sowie zur Erprobung geplanter verkehrssichernder oder verkehrsregelnder Maßnahmen in der nördlichen Innenstadt zu erwirken …“ und „…die geplanten Bürgerbeteiligungsprozesse weiter zu verfolgen. Die beantragten Vorschläge zur Straßenraumnutzung sollen im Zuge einer gesamtheitlichen Verkehrsplanung für das Quartier berücksichtigt und mit anderen Vorschlägen, unter anderem aus der Bürgerbeteiligung, verglichen werden.“ Die „Heilbronner Stimme“ hat am 15.Oktober auch darüber berichtet.

Das geht in die richtige Richtung aber nur in Trippelschritten vorwärts. Die von vielen Bewohnern und Besuchern des Quartiers geforderte grundsätzliche Umorientierung beim Verkehr ist noch nicht erkennbar. Es wurden und werden neue Zebrastreifen  eingerichtet, das ist gut. Bei einer gewünschten deutlichen Reduzierung des Verkehrs im Quartier wären solche Maßnahmen nicht notwendig.

Wir bleiben weiterhin „am Ball“ und informieren

Oktober 2021, Uwe Ahrens