Warum führt die Ausweisung neuer Siedlungs- oder Gewerbegebiete Städte und Dörfer direkt in tiefrote Zahlen?
Wieso braucht es bei Bürgermeistern und Gemeinderäten dringend ein Umdenken im Hinblick auf den Flächenverbrauch?
Welche Herausforderungen bringt der Klimawandel für die Planung und das Leben in den Kommunen mit sich?
Dies alles waren Fragestellungen beim Vortragsabend des BUND Regionalverbandes Heilbronn-Franken am 28. Oktober in Heilbronn. Schockierend war die Feststellung von Prof. Jörn Birkmann, Experte für Raum- und Stadtplanung, wie wenig vorbereitet die Kommunen auf Starkregen und Hochwasserereignisse gewesen wären, und wie leichtfertig selbst die Planung kritischer Infrastruktur wie insbesondere Behinderten- und Altenheime, Industrieanlagen, Schulen und Krankenhäusern mitten hinein in von Überschwemmungen bedrohten Areale über Jahrzehnte hinweg stattgefunden hat! „Katastrophen mit Ansage“ seien unvermeidbare Folgen, die mit ihren Milliardenschäden in den betroffenen Gemeinden noch auf Jahrzehnte hinaus nachwirken werden.
Penibel analysierte dann Dr. Thilo Sekol das System der kommunalen Haushaltsplanung mit seinem komplizierten Geflecht aus Steuereinnahmen, Schlüsselzuweisungen, Ausgleichszahlungen und Folgekosten. „Wenn man dies alles zusammenzählt und über die Jahre rechnet – was leider bei der Aufstellung von einzelnen Haushaltsplänen nie der Fall ist – dann wird schnell klar, dass die Ausweisung neuer Baugebiete für die Gemeinde am Ende ein Minusgeschäft bedeutet.“
Mehr dazu in seiner Präsentation.