Mobilitätspunkte in Heilbronn – ein Beitrag zu umweltgerechterer Mobilität

Ein Umstieg vom Pkw auf das Fahrrad, in den Bus oder die Bahn führt in jedem Fall zu einer Verbesserung der Umweltbilanz. Noch besser wäre es, die Wege wenn möglich zu Fuß zurückzulegen. Der komplette Umstieg oder die Wege zu Fuß zurück zu legen, ist aber nicht in allen Situationen möglich oder sinnvoll.

Auf das Auto zeitweise oder abschnittsweise zu verzichten und Teilwege dann mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurück zu legen, wäre auch schon ein Gewinn. Das ist einfacher, als der komplette Umstieg. Man spricht in diesen Fällen von einen multi- oder intermodalen Mobilitätsverhalten.

Beim intermodalen Mobilitätsverhalten wird zwischen dem Start- und Zielpunkt das Verkehrsmittel gewechselt, z.B. vom Auto zum Bus. Die Wechselstellen dafür – „Mobilitätspunkte“ genannt – sind die kritischen Knoten der Gesamtfunktion. Wichtig ist die Lage und die Ausstattung dieser Mobilitätspunkte.

In einem Vortrag mit anschließender Diskussion hat der Arbeitskreis Mobilität der Lokalen Agenda 21 Heilbronn in 2018 zunächst über das multi- und intermodale Mobilitätsverhalten, seine Randbedingungen und Vorteile informiert. In einem nachfolgenden Workshop wurden von den Teilnehmern Orte und Ausstattung von Mobilitätspunkten in Heilbronn identifiziert und beschrieben. Danach wurde ihre Einrichtung priorisiert und bewertet. Der Vortrag und die Ergebnisse des Workshops wurden ausführlich dokumentiert. Nun liegen die Ergebnisse öffentlich vor.

Die Hauptergebnisse sind:
Zur Eignung als Mobilitätspunkt wurden verschiedene Orte im Stadtgebiet und am Stadtrand untersucht und vorgeschlagen. Im Stadtgebiet hat der Hauptbahnhof eine hohe Priorität.Hier ist das derzeitige Angebot schon hoch. Es fehlt noch die Zusammenfassung und Abstimmung.

Ein weiterer Mobilitätspunkt könnte bei der Harmonie eingerichtet werden. Hier besteht schon ein Anschluss an zwei Stadtbahnlinien und mehrere Buslinien. Sharingangebote sind noch zu ergänzen. Auch hier fehlt noch die Zusammenfassung der Angebote.

Mobilitätspunkte an den Einfallstraßen von Heilbronn bieten ein hohes Potential. So kann der bestehende Park-and-Ride-Platz beim Gewerbegebiet Böckingen West zu einem Mobilitätspunkt ausgebaut werden. Am Stadtrand bieten sich gute Umstiegsstellen auch nahe der Autobahnanschlüsse Untergruppenbach (A81), Neckarsulm (A6) und/oder Untereisesheim (A6) an. In unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Neckarsulm befindet sich eine Stadtbahnlinie. Hier könnte ein zusätzlicher Haltepunkt eingerichtet werden.

Die Ausstattung der einzelnen Mobilitätspunkte richtet sich nach den bisher schon vorhanden Angeboten und den für die unterschiedlichen Verkehrsmitteln vorhanden Potentialen.

Wesentlich für eine gute Annahme der Mobilitätspunkte ist eine attraktive Preisgestaltung.
Daneben ist ein einfaches, integrales elektronisches Abrechnungssystem für alle genutzten Angebote von Bedeutung.
Weiterhin müssen alle relevanten Informationen zu den Alternativen in übersichtlicher und schnell erfassbarer Form schon vor dem Start und an jedem Punkt der Strecke zur Verfügung stehen.

Die Untersuchungen und Ergebnisse stehen in ausführlicher Form zu Verfügung. Sie sollen sowohl der Stadtverwaltung Heilbronn (Amt für Straßenwesen), den Fraktionen des Heilbronner Gemeinderates und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und zu Verfügung gestellt werden.

Uwe Ahrens (Mitglied der Lokalen Agenda21 Heilbronn, AK Mobilität)