Die erste Veranstaltung einer dreiteiligen Reihe zum Thema. „In Heilbronn besser mobil sein – das Umsteigen attraktiv gestalten“ lief am 05.06.18 im Heinrich Fries-Haus.
Zu Gast war Stefan Heimlich, Vorsitzender des Autoclub Europa (ACE) zum Thema „Wie muss die Mobilität der Zukunft in den Städte aussehen?“.
Nach der Begrüßung durch Roland Arnold und einer kurzen Klärung der Begriffe inter- und multimodale Mobilität und ihrer Bedeutung im Rahmen einer nachhaltigen Mobilität durch Uwe Ahrens hatte der Gast das Wort.
Zusammengefasst wird nach seiner Meinung die Mobilität vernetzt, elektrisch und autonom sein. Im Rahmen unserer Reihe waren seine Aussagen zur Vernetzung für uns besonders interessant. Seiner Meinung nach ist für den Nutzer das jeweilig genutzte Verkehrsmittel von geringerer Bedeutung.
Der Nutzer möchte – wie auch immer – von A nach B kommen und dies komfortabel, schnell und / oder preisgünstig. Dazu benötigt der Nutzer Informationen darüber, wie er sich verhalten soll. Smartphone-basierte APPs werden die für ihn notwendigen Informationen liefern und zusätzlich die Vergütung automatisch abrechnen. Voraussetzung für eine gute Verkettung der verschiedenen Verkehrsmittel sind aber leistungsfähige Verknüpfungspunkte, die einen komfortablen Übergang von einem in ein anderes Verkehrsmittel ermöglichen.
Elektrisch angetrieben und autonom agierende Fahrzeuge werden wegen der erforderliche Ausstattung zumindest am Anfang sehr viel Geld kosten.
Privatfahrzeuge stehen in der Regel mehr als 20 Stunden am Tag herum und werden nur 4 Stunden oder weniger genutzt. Das wird für die meisten Privatbesitzer nicht mehr akzeptabel sein. Deshalb ist es zukünftig notwendig, die teuren Fahrzeuge von vielen Personen zu nutzen. Sharingsysteme und Mitfahrmöglichkeiten sind hier die Lösung. Das führt zu sogenannten Flottenbetreibern, die Ihren Kunden Transportleistungen verkaufen. Diese Entwicklung wird dazu führen, dass durch die Vernetzung die Mobilität durch vermehrte Nutzung von Bus, Bahn und Fahrrad umweltfreundlicher wird. Zudem wird die Anzahl der Fahrzeuge durch höheren Transportleistungen pro Fahrzeug sinken. Dadurch wird die Verkehrsdichte geringer und weniger Stellflächen sind erforderlich. Um zusätzlich den Güterverkehr in den Städten zu reduzieren, müssen die Kommunen rechtlich in die Lage versetzt werden, die Mobilität in den Städten selbst zu organisieren, also auch zu definieren, wer wann und wo fahren darf.
Die anschließende Diskussion ergab, dass ein großer Regelungsbedarf auf der politischen Ebene besteht, um neue umweltfreundliche Mobilitätsysteme einführen zu können.
Die Aussagen von Herrn Heimlich waren interessant, wurden zum Teil in der Diskussion untermauert, riefen aber auch teilweise in Bezug auf den Zeithorizont Widerspruch hervor. Schade war die sehr geringe Beteiligung durch Zuhörer, die nicht zum Umfeld der Lokalen Agenda gehören.
In der zweiten Veranstaltung, am 27.September um 19. Uhr in Heinrich-Fries-Haus, wird es um ein gelungenes Bespiel für Mobilitätspunkte gehen. Dazu haben wir den Leiter der Stabsstelle „Mobilität der Zukunft“ der Stadt Offenburg Mathias Kassel eingeladen..
Hier zum Download:
Zuarbeit des AK Mobilität (aus 2015) zur Stadtkonzeption 2030, Teil Mobilität: „Zukünftige Mobilität in Heilbronn“