Mit dieser Botschaft endet die bewegende Rede von Kilian Krauth (Redakteur HNSt) zum 85.Jahrestag des Pogroms vom 9.November 1938 auch in Heilbronn.
Sie beginnt mit einem Bild des Friedens: „Worte tun sich schwer an Tagen wie diesen, in Zeiten wie diesen. Vielleicht helfen uns ja Bilder weiter. Wir kennen wohl fast alle dieses historische Foto von der ehemaligen Heilbronner Synagoge. Es zeigt dieses 1877 im neomaurischen Stil gebaute Gotteshaus in seiner ganzen Pracht. Vorne flanieren Menschen im Sonntagsgewand, die Allee ist tatsächlich noch ein Boulevard. Wunderbar, fast wie im Kino. Und links steht das wohl vertraute Postamt. Irgendwie unwirklich.“
… und endet mit Worten der Mahnung: „Und auch heute an diesem Gedenktag, in Zeiten wie diesen, müssen wir ernüchtert feststellen, dass wir wieder Zeugen von beidem gleichzeitig sind: von Schönem, Ermutigendem und von Schrecklichem, Unvorstellbarem. Daher gilt gerade heute: Seien wir uns unserer Verantwortung bewusst. Seien wir wachsam, seien wir vorsichtig, und vergessen wir nie, wie zerbrechlich das Glück ist, das Glück in diesem Land zu leben, in dieser Region, in dieser Stadt.“
Hier die Rede im Wortlaut, als auch die Berichterstattung der Heilbronner Stimme dazu.
OBM Mergel sagte: „Unser friedliches Miteinander ist nur gesichert, solange wir uns alle auf die Grundwerte unserer Verfassung berufen, die Gesetze unseres Landes achten und uns gegenseitig mit Toleranz und Respekt begegnen.“ „Sobald auch nur einer dieser Bausteine grob missachtet und mit Füßen getreten wird und eine Gruppe gegen eine andere Gruppe agitiert, sind unser gesellschaftlicher Frieden und unser Zusammenhalt in Gefahr. Das dürfen wir nicht zulassen.“
Wie wahr! Übrigens: Das gilt doch sicher für alle Glieder und Ebenen der Gesellschaft im demokratischen Miteinander – von der Kommunalpolitik und Verwaltung, über die Teilhabe der Bewohner*innen an der Zukunft ihrer Stadt bis hin zu allen ehrenamtlich Engagierten? Seien wir wachsam!