ProKlimaAktiv- ARTENVIELFALT IM EIGENEN GARTEN – ein Projektbericht

Im Rahmen des am 8.Oktober 2021 begonnenen Bügerprojektes „ProKlimaAktiv“  konnten wir im Oktober – Dezember mit interessierten und kreativen Bürgern drei Themen in Doppel-Workshops bearbeiten: „ökologischer Garten„, „mein CO2-Fußabdruck“ und „Energiewende selbst gemacht„. Es waren fruchtbare Gespräche für alle Beteiligten. Ich danke den Akteuren und den Mitwirkenden ganz herzlich. In loser Folge berichten wir nun ganz persönlich über die Ergebnisse. Bitte bleiben Sie gesund, schön neugierig und dem Thema gewogen. Gern möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, wie wir aus diesem kleinen Format in 22/23 etwas Großes machen, was viele Heilbronner*innen anspricht? Ihr Thomas Bergunde (Sprecher LA21 HN)

Teil 1: ARTENVIELFALT IM EIGENEN GARTEN

Ein Beitrag von Esen Karali und Beate Erhardt

Das Thema Artensterben gewinnt täglich mehr an Aufmerksamkeit und Bedeutung. Weil wir gemerkt haben, dass unsere Existenz davon abhängt. Als die Menschen angefangen haben ihre Lebensmittel selbst zu produzieren, haben sie unbewusst zur Artenvielfalt beigetragen. Seit Beginn der Industrialisierung aber nimmt die Artenvielfalt rasant ab. Und das haben wir leider erst gemerkt, als die Krefelder Entomologen 2017 ihre Langzeitstudie veröffentlicht und bewiesen haben, dass in den letzten 27 Jahren 76% aller Insekten verschwunden sind. Die Ursachen des Artensterbens sind überwiegend Landschaftsveränderungen durch menschliche Interessen.
Wie zum Beispiel:

  • Intensive Landwirtschaft
  • Flurbereinigung
  • Trockenlegung der Feuchtgebiete
  • Überdüngung der Magerwiesen
  • Verschwinden der Auengebiete durch Flussbegradigung für einen besseren Schiffstransport
  • Urbanisierung

Wussten Sie schon: 66% (33000 Arten) aller Tierarten in Deutschland gehören zu den Insekten. Somit tragen sie den größten Anteil an der Artenvielfalt .

Die Funktionen der Insekten sind:

  • Bestäubung (70% aller Kulturpflanzen brauchen Insekten als Bestäuber)
  • Schädlingskontrolle durch Nützlinge
  • Verbreitung von Samen
  • Sie dienen als Nahrung für andere Arten (Vögel, Säugetiere, Amphibien, Reptilien)
  • Zerkleinerung und Abbau von Organische Materialien

Wenn wir die Bedürfnisse der Insekten verstehen und darauf eingehen können, können wir auch das große Artensterben stoppen und sogar Artenvielfalt wieder fördern.

Insekten brauchen – wie alle anderen Tiere auch…

  • Nahrungsmittel
  • Einen Rückzugsort wo sie sich sicher fühlen und auch überwintern können
  • Nistmöglichkeiten für einen vollendeten Lebenszyklus

Man darf es nicht vergessen, dass die Insekten sich erst in einem Quartier ansiedeln, wenn alle diese Bedürfnisse erfüllt sind. Um das zu ermöglichen brauchen wir eine Strukturvielfalt in der Landschaft und in unseren Gärten.

Elemente die mehr Struktur im eigenen Garten ermöglichen sind:

  • Hecken aus einheimische Pflanzen in verschiedener Höhe
  • Magerwiesen
  • Totholzhaufen und Wurzelstöcke
  • Reisighaufen
  • Sandarium
  • Kompost
  • Steinhaufen
  • Laubhaufen
  • Teiche im Schatten und Lehmpfützen in der Sonne
  • Umgedrehte Weidenkörbe,Schalen

Teil 2: Was kann ICH selber tun und meinen Garten voller Artenvielfalt und Lebensqualität gestalten?

Die Stichworte sind:

  • Klimagarten
  • Gärtnern ohne Torf
  • Kompostieren
  • Kraterbeete
  • naturnahe Staudenbeete
  • naturnahe Hecken
  • Klimabäume
  • Entsiegelung

Hier die ausführliche Zusammenstellung von Beate Erhardt zum SELBER TUN! Viel Erfolg beim Verwirklichen. Gern würden wir von Ihren Erfahrungen hören.