ProKlimaAktiv – Meinen CO2-FUßABDRUCK kennenlernen und gestalten I – ein persönlicher Projektbericht

Es hat mich interessiert.

Deshalb meine Teilnahme am Workshop. Wir haben am Laptop über den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes den persönlichen CO2-Fußabdruck berechnet. Das Programm gliedert das in die Bereiche Wohnen/Strom/Mobilität/Ernährung/Konsum auf.

Harte Einstiegsfrage war: Wo stehe ich und wie groß ist mein Beitrag?

Was jeder weiß und doch ausgeblendet: CO2 erzeugen passiert (fast) automatisch, z.B., wenn die Heizung angeworfen wird, der Geschirrspüler läuft, ich kurz zum Einkaufen fahre, ich im Internet surfe. Den Urlaub (Flug?) und den täglichen Konsum (Kleidung, Schuhe, Internet, Ausgehen, etc) unterschätzt man. Das Ergebnis des Schnelltests hat die eigene aktuelle CO2-Bilanz gezeigt, auch im nationalen Vergleich. Er hat Verhalten sichtbar gemacht und aufgezeigt, was Änderungen im Verhalten bewirken (können). Mit knapp 10 Tonnen CO2 liege ich gerade eine Tonne unter dem deutschen Durchschnitt! Enorm zu Buche schlagen die Mobilität mit eigenem Fahrzeug und, das Konsumverhalten. Eine großzügige Wohnfläche zehrt den Vorteil einer effizienten Wärmedämmung fast wieder auf.

Muss ich liebgewordene Gewohnheiten ändern und was geht kurzfristig?

Eine zumindest überwiegend fleischlose Ernährung und insgesamt weniger tierische Produkte verbessern die Bilanz sofort. Die Mobilität insgesamt breiter zu denken (ÖPNV, Carsharing, Fahrrad, etc) ebenfalls. Durch diese Maßnahmen sind mindestens 2 Tonnen drin. 
Was ist durch unser, auch globales, Wirtschaften prinzipiell gegeben – jedenfalls bisher – und welche verlässlichen Informationen liegen vor? Wie groß sind die Zwänge wirklich?
Fakt sind die bestehenden und immer stärker wirkenden ökologischen Grenzen mit teilweise massiven Folgen.

Und die Gegenfrage: Verkennen wir unser wahres Eigeninteresse, oder anders ausgedrückt, was ist für ein „gutes“ Leben wirklich notwendig?

Gesamtgesellschaftlich stellt sich die Frage, ob das BIP das einzige Maßkriterium für Lebensqualität ist: Es misst z. B. nicht …

  • die saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden.
  • ebensowenig, ob Kinder glücklich aufwachsen, mit Eltern, die sich Zeit nehmen können.
  • Ob es gerecht zugeht und ob der Zugang zu Bildung gegeben ist.

In Summe geht es um einen Weg zu einem Wohlstand, bei dem alle profitieren. Eins ist mir klar geworden: Es reicht nicht, den CO2-Fußabdruck (nur) beschrieben zu sehen. Da geht mehr.

Georg Unser, Heilbronn, Dezember 2021