Nachhaltigkeit im Gebäudebestand und Neubau – mit Blick auf Wärmewende & Klimaschutz

Erfolgreicher zweiter 2024er Klima- und Energiedialog Heilbronn am 20.März mit Schwerpunkt „Wärmewende konkret“

AUCH wenn es Manchem unangenehm ist, es wahrhaben zu wollen – auch Heilbronn, Umland und Region sind vom galoppierenden Klimawandel betroffen sowie dem dringlichen Bedarf nach Klimaschutz und Anpassung, erneuerbarer Energie-, Wärme- und Verkehrswende – wie anderswo auch und überall in Europa!
WENN wir unsere Lebensqualität, unsere Stadt und unseren Wohlstand bewahren wollen unter Beachtung  dieser Herausforderungen – werden wir nicht umhin kommen, uns, unsere Stadt und manche gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhältnisse, Abläufe und Lösungen zu verändern.
MUTIG, zielorientiert und lernend, damit sich (für unser Leben) nicht so viel ändert und es bleibt wie es ist.
DAS ist das genaue Gegenteil von dem, was uns manch konservativer Zeitgenossen gern weismachen möchte: Beharren, nichts verändern, damit es bleibt wie es ist. Das tut „es“ aber nicht.

Für das Thema „Nachhaltigkeit im Neubau und Bestand –  mit Blick auf Wärmewende & Klimaschutz“  hat dies Frau Dr. Lemaitre, Vorständin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), im zweiten 2024er „Klima- und Energiedialog Heilbronn“ am 20.März in einem eindringlichen Plädoyer deutlich und konkret gemacht:
Gebäude verkörpern ein Drittel der global verbrauchten Ressourcen und 40% der CO2-Emissonen (incl. Bautätigkeit). Sie sind damit – neben Energie und Verkehr – Schlüssel für Klimaschutz und Ressourcenschonung. „Transformation ist möglich, wenn wir es ehrlich wollen und uns trauen, ehrlich auf die Probleme zu schauen und auf das, was heute nicht im Fokus ist!“ Dieser Leitsatz zog sich durch die gesamte Präsentation. 

Sie stellte zunächst die DGNB vor, die über 2500 Mitgliedsorganisationen hat – von Investoren und Architekten und bis hin zu Dienstleistern und Verbänden. Die DGNB arbeitet vor allem inhaltlich – für die Verbreitung des Wissens, Vernetzung sowie Messbarkeit und Zertifizierung der Nachhaltigkeit am Gebäude – von Planung, Bau und Betrieb entlang des Lebenszyklus bis hin zur Entsorgung.
Ihr motivierendes Ziel ist nichts weniger, als zur „Rettung der Welt“ beizutragen und nicht nur zu reden und zu präsentieren. Sondern ganzheitlich zu handeln, auch technisch einfachere Lösungen am Bau zuzulassen, die energetische Nachhaltigkeit beispielhaft zu messen und nicht nur zu kalkulieren, mit den „low hanging fruits“ bei der energetischen Sanierung zu beginnen. Es geht also darum, die durchaus anstrengende Transformation zügig voranzutreiben, denn der CO2-Zähler zur Begrenzung der Klimaerwärmung tickt laut und vernehmlich.
Der bauliche Trend gibt diesen Bemühungen recht: Nachhaltigkeit ist nicht wirklich teurer, wie der „IFC Green Building Report“ der Weltbank und eigene Studien der DGNB nachweisen. Bei den seit 2009 zertifizierten Gebäuden hat sich der CO2-Anteil des Betriebes von 70 auf 50% (2018) vermindert mit weiter sinkendem Trend.
Kritisch werden technisch elitäre Lösungen, wie extreme Hochhäuser, das Projekt „the line“ in Saudi Arabien als auch der galoppierende Energiebedarf von immer mehr Klimaanlagen gesehen.

Der Vortrag liegt hier zum Download für Interessierte. Hier auch der Bericht der Heilbronner Stimme von der Veranstaltung, der einige der enthaltenen Gedanken aufgreift.

Gemeinsam mit dem klimatischen und Gesetzesrahmen aus dem 1.Klimadialog am 7.Februar bildet diese Übersicht zur energetischen Nachhaltigkeit im Gebäude nun die Messlatte, an der sich die weiteren Diskurse zur „Wärmewende konkret“ im Klima- & Energiedialog 2024 zu messen haben. Bleiben wir gespannt und neugierig!

Thomas Bergunde / LA21