Klimanotiz: „Klimaflucht aus Afrika“ – authentischer Bericht aus 1.Hand

Unter Federführung der NaturFreunde Baden-Württemberg, organisierte ein Bündnis aus DGB, Lokaler Agenda und der Energiewende, am 3. Oktober einen Klima-Aktionstag im Gewerkschaftshaus Heilbronn. „Mit so vielen Besuchern haben wir wirklich nicht gerechnet“, freut sich Alexander Habermeier, Umweltreferent der NaturFreunde.

Bereits der Klima-Workshop am Nachmittag war mit über 30 Teilnehmerinnen gut gebucht. Zum Vortrag des Senegalesen Mamadou Mbodji am Abend fanden sich 180 Interessierte ein. Unter den zahlreichen Gästen war auch Oberbürgermeister Harry Mergel.

Herr Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde International, machte zu Beginn seines Vortrages deutlich, dass sich die afrikanischen Länder ohne die Hilfe des Nordens, nicht in ausreichender Weise an den Klimawandel anpassen könnten. Der Norden sei auch dazu verpflichtet, denn Afrikas Anteil an der Produktion von Treibhausgasen läge unter 4%, es trage aber 95% der Lasten und Folgen. Trockenperioden, Ernteausfälle, die zunehmende Wüstenbildung und der Landverlust an das Meer verstärke die Flucht aus ländlichen Gebieten erheblich. 65 Millionen Menschen seien innerhalb Afrikas bereits auf Wanderschaft. „Diesen Menschen müsse dringend eine Lebensperspektive gegeben werden, ansonsten sei es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihr Weg nach Norden führe“, gab Mbodji zu bedenken. Neben der dringend benötigten Hilfe von Staaten und großen internationalen Organisationen, hält er Klimapartnerschaften auf kommunaler Ebene und zwischen Nichtregierungsorganisationen, wie den NaturFreunden, für ausgesprochen wichtig. „Gerade Kleinprojekte seien ein wichtiger Motor für eine positive Entwicklung“, so Mbodji.

 An diesem Abend wurde dann auch gleich für ein Ausbildungszentrum im Senegal gesammelt. In diesem Zentrum erlernen Frauen traditionelle Handwerksberufe, aber auch Betriebsführung. Rund 800 € würden hierfür gespendet. Das Bündnis sagt recht herzlichen Dank!