Sparpotenzial schlummert im Keller

pump for central heatingUm Strom zu sparen, lohnt sich in vielen Haushalten ein Blick in den Keller: Dort verrichten oft veraltete Heizungspumpen ihren Dienst. Ungeregelte Heizungsumwälzpumpen sind echte Stromfresser, wie Berechnungsbeispiele der Stiftung Warentest sowie der Firmen Wilo und Grundfoss belegen.

Der Austausch der alten Umwälzpumpe gegen eine neue Hocheffizienzleistungspumpe erzielt Einsparungseffekte von 50 bis 90 Prozent beim Stromverbrauch, der CO2-Emission als auch den Stromkosten. Damit ist die Maßnahme wesentlich effektiver als der Wechsel von einem A- zu einem A++-Kühlschrank, betont der Rat für Klimaschutz der Lokalen Agenda 21 in Heilbronn. Durch den reduzierten Stromverbrauch amortisiert sich die Investition bereits nach rund drei Jahren. Sollte die Heizungsumwälzpumpe merklich älter als zehn Jahre sein, lohne sich der sofortige Austausch. Denn die alten ungeregelten Standardpumpen arbeiten ununterbrochen mit konstant hoher Leistung. Diese Pumpen können die Veränderung des Wasserdrucks in der Leitung nicht erkennen und pumpen weiter, selbst wenn mehrere oder alle Ventile der Heizkörper zugedreht sind.

Eine hocheffiziente Heizungsumwälzpumpe hingegen erkennt die Veränderungen des Wasserdrucks in der Leitung und reagiert darauf, indem sie ihre Leistungsaufnahme den veränderten Druckverhältnissen anpasst. Wenn also die Ventile der Heizkörper zugedreht werden, arbeitet auch die Hocheffizienzpumpe langsamer und verbraucht dadurch weniger Energie.

Aus dem Heilbronner Wärmeatlas konnten Klimaschutzexperten ableiten, welches Potenzial für diese Art von Stromsparen in der Stadt besteht: Von den rund 66 000 Haushalten verfügen bis zu 19 000 über eine zentrale (Gebäude)-Heizung auf der Basis von Gas, Öl oder Fernwärme. Technisch wird ein Austauschbedarf in etwa 10 000 Haushalten erwartet. Dies würde einer jährlichen Verbrauchseinsparung von zirka 5,4 Millionen Kilowattstunden (KWh) Strom, rund 3000 Tonnen CO2 aus deutschen Kraftwerken und etwa 1,35 Millionen Euro Stromkosten entsprechen.

Faustregel Laut Verbraucherzentrale Baden-Württemberg genügt heute schon eine 20-Watt-Pumpe, wo früher ein Gerät mit 100 Watt erforderlich war. Die Pumpenleistung sollte zudem knapp ausgelegt sein. Als Faustregel gilt: Für jeden Heizkörper sind etwa 0,5 bis ein Watt Leistung erforderlich. Der Rat für Klimaschutz der Lokalen Agenda 21 Heilbronn bereitet angesichts dieser Zahlen gemeinsam mit der Innung Sanitär-Heizung-Klima und der Klimaleitstelle der Stadt Heilbronn ein Projekt zur Förderung des Pumpenaustausches vor. Geplant ist dabei, Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern in der Stadt Heilbronn den Austausch der Pumpe zum Sonderpreis zu ermöglichen, so die Organisatoren. Das Projekt soll voraussichtlich noch in diesem Monat starten. ivo/red

Liste mit energieeffizienten Umwälzpumpen
www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/publikationen/energie_ee_umwaelzpumpen_u_solarpumpen.pdf

Artikel: Heilbronner Stimme – 11.07.2013 als PDF: Sparpotenzial schlummert im Keller