Heilbronn hat Platz 2 im European Green Capital Finale 2026 erreicht

Gespannt haben wir den erfolgreichen Heilbronner Bewerbungsprozess von der Teilnahme-Entscheidung über die erste Runde im Frühjahr bis zum aktuellen Finale für 2026 verfolgt. Gut dass sich Heilbronn wieder für eine der nächsten Runden bewerben wird!

Worum geht es dabei, wenn sich Gemeinderat, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft mit Klimaschutz & Klimaanpassung, Biodiversität, Wasser- & Luftqualität, Lärm & Kreislaufwirtschaft in Heilbronn selbstkritisch auseinandersetzen und dann lösungs- und zukunftsorientiert in diesen European Green Capital Wettbewerb wieder einsteigen?

„Es geht bei dem Wettbewerb nicht darum, die grünste, schönste, in jeder Hinsicht umweltfreundlichste Musterkommune zu küren. Im Zentrum steht die Transformation zu
mehr Nachhaltigkeit
– im Dialog mit den Bürgern, nicht von oben herab…“ „…Im Falle Heilbronns ist es die Transformation von der Industrie- zur Wissensstadt. Sie wird auch in Zukunft viele Funktionen erfüllen müssen, Arbeit, Industrie, Freizeit und Kultur einen Raum bieten. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie das zu bewerkstelligen ist und dabei Luftqualität, Lärmschutz, Grünflächen oder den Mobilitätsmix im Auge zu behalten. Um den Schwung mitzunehmen, ist es sinnvoll, wenn sich Heilbronn ein weiteres Mal bewirbt.“ schreibt Alexander Hettich am 27.11. in der Heilbronner Stimme. Hier auch der ausführliche Wettbewerbsbericht der HNSt. dazu.

Recht hat er – es geht darum, „… mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu Umweltthemen ins Gespräch zu kommen und eigene Initiativen zu fördern. Gemeinsam können wir viel erreichen, um unser Stadt vor Hitze und Hochwasser zu schützen und sie zukunftsfähig zu machen. Wir freuen uns , jetzt schon Teil dieses großartigen europäischen Netzwerks zu sein“, wie Bau- und Umwelt-BM Andreas Ringle nach der Entscheidung betonte.

Also: Wir als langjährige ehrenamtliche Lokale Agenda 21 Heilbronn haben in dieser Hinsicht vielfältig, werthaltig und umfänglich „geliefert“, insbesondere in den letzten drei Jahren. Wir können und wollen diesen Wettbewerbsprozess mit unserem Engagement und Herzblut für Heilbronn, mit unseren Analysen, Vorschlägen, konkreten Projekten und vielfältigen Netzwerken kooperativ unterstützen und befruchten. Packen wir es an!

Dr. Thomas Bergunde, Sprecher LA21 HN

12.Heilbronner Nachhaltigkeitstag und EU-Mobilitätstag gemeinsam auf der verkehrsberuhigten Allee – ein aufwändiges, streitbares und gelungenes Experiment

Unter dem Motto „Jede Tat zählt“ stellten sich 37 Nachhaltigkeitsakteure aus Heilbronn und Umland und 15 Akteure nachhaltiger Mobilität mit ihren Themen, Angeboten und Projekten den interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor. Ihr Ziel ist ein lebenswertes &  zukunftsfähiges – weil nachhaltiges – Heilbronn, indem sie über diese Themen vielfältig informieren, miteinander in Dialog gehen und eigene konkrete Lösungen und Beiträge anbieten.
Die Themenpalette des Nachhaltigkeitstages reichte dabei von der dicht umlagerten Lebensmittelrettung, ökologischer Landwirtschaft, konkreter Landschaftspflege und Artenschutz, praktischem Klimaschutz und Klimaanpassung, konkreter Energiewende, Effizienz und Energieberatung über Teilhabe, Gerechtigkeit und  Menschenrechte, „Tauschen statt Kaufen“, nachhaltiger Bildung und Studiengängen, Entwicklungszusammenarbeit und fairem Handel bis hin zur Umsetzung des  kommunalen Klimaschutzkonzepts und der Heilbronner Bewerbung im „European Green Capital“ Wettbewerb.

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Klimabotschafter*innen haben ein Dutzend Refill-Stationen geworben

Wir Klimabotschafter*innen in der Lokalen Agenda 21 sind eine bürgerschaftliche, ehrenamtliche Gruppe, die sich für Klimaschutz im privaten und öffentlichen Bereich einsetzt. Unser Projekt für diesen Sommer ist es,  bei zunehmender Hitze und Trockenheit für die Bereitstellung von frei zugänglichem Trinkwasser aus Gründen des Gesundheitsschutzes zu sorgen. Wir haben bei Einzelhändlern, Geschäften und öffentlichen Institutionen nachgefragt, ob sie sich als Refill-Station beteiligen. Ziel dieser Kampagne „Refill-Station werden“ ist es, kostenloses Leitungswasser – immer, überall, für jede*n bereitzustellen. Es ist eine nicht-kommerzielle, bundesweite Initiative. Die Voraussetzungen um Refill-Station zu werden ist:

  • feste Öffnungszeiten
  • eine Flaschenfüllmöglichkeit über das Personal oder durch Selbstbedienung der Kunden
  • Aufkleber mit Refill-Signet an der Ladentüre anbringen
  • Eintrag in die Refill-Deutschland-Website.

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Der kommunale Mobilitätspass kommt …auf freiwilliger Basis.

Nach monatelangen Beratungen hat sich der Landtag auf die Einführung des Mobilitätspass geeignet. Durch eine Abgabe könnten Städte und Gemeinden ein Budget einsammeln, das für den ÖPNV eingesetzt werden soll.
Dazu gibt es nun zwei Optionen – zum einen den Kfz-Halterbetrag. Hierbei zahlen alle Fahrzeughalter eine Abgabe an die Gemeinde, deren Einnahmen in den ÖPNV investiert werden. Im Gegenzug erhalten Einwohner ein Mobilitätsguthaben.
Außerdem gibt es die Option des Einwohnerbeitrags. Hier zahlen alle Einwohner einen Beitrag an die Gemeinde, die Einwohner erhalten im Gegenzug wiederum ein Mobilitätsguthaben.
Ob die Städte und Gemeinden in der Region teilnehmen werden, ist noch völlig offen. Die Heilbronner Stimme hat sich in der Stadtverwaltung Heilbronn, Neckarsulm und Öhringen umgehört und die ersten Rückmeldungen dazu veröffentlicht und mit einem Kommentar versehen.

5 Jahre Netzwerk Klimaschutz in Heilbronn

Aus diesem Anlass hat das Netzwerk in einer Pressekonferenz die letzten 5 Jahre Revue passieren lassen und einige eigenen Aktivitäten – über die aktive Beteiligung am Nachhaltigkeits- und Klimabeirat des Gemeinderates hinaus – aufgezeigt. Hervorgehoben wurden z.B. die Aktivitäten der KlimabotschafterInnen zu öffentlichen Trinkwasserspendern, der Bürgersolarberatung – speziell für Balkon-Kraftwerke, die wiederbelebte Radmängelkarte für Einträge und Nutzung für Jeden und die Neuausrichtung der Heilbronn-For-Future auf Demonstration und Dialog gleichermaßen.
Mit Titelseite und einem ausführlichen Artikel „Vom Wissen zum Handeln“ hat die Heilbronner Stimme das Jubiläum der Gründung des „Netzwerk Klimaschutz Heilbronn“ gewürdigt.

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Fruchtbare „Dammkultur“ statt tiefes Pflügen im März

Einen interessanten Hinweis, wie die Landwirte im Märzen doch nicht zum Pflügen auf die Felder müssten (nebenbei noch Diesel sparend), haben zwei Bio-Landwirte der Region in einem lesenswerten Bericht der Heilbronner Stimme vom 6.März 2024 gegeben: Der Boden wird nicht mehr im zeitigen Frühjahr tief gepflügt, sondern nur nach der Ernte im Sommer gelockert und so in seiner natürlichen Schichtung belassen – unterstützt durch die sogenannte „Dammkultur“, das Aufhäufeln des lockeren Bodens zu Dämmen dabei. Es entstehen mehr Durchlüftung, mehr Wasserspeicherung, mehr natürliches Bodenleben während des Zwischenfruchtanbau, unterstützt durch eine Gabe von Mykorrhiza (Bodenpilze), die sich symbiotisch mit den Wurzeln der Pflanzen verbinden, sie mit Nähstoffen versorgen bzw. selbst mit Kohlenhydraten versorgt werden und Humus bilden.

Siehe auch: Startseite – Bodenfruchtbarkeitsfonds

Erfolgreiche „Earth Week“ am 17.-25. April 2023 an der Hochschule Heilbronn

Ein schattiges Plätzchen im Sommer, viel Raum für Forschung und Unterstützer für ein besseres Klima: Am Sontheimer Campus der Hochschule Heilbronn (HHN) lief die „Earth Week“ – für Studierende & Mitarbeiter*innen der Hochschule, Aktive & Bürger*innen Heilbronns gleichermaßen gedacht!
Zum Auftakt am 17.April ist mit dem Einpflanzen eines Feldahorns der Startschuss zur Entstehung eines HHN-Klimawaldes gefallen. Hier sollen in den nächsten Jahren rund 300 Bäume gepflanzt werden – unter Rückbau dortiger PKW-Parkfläche. Der Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben pflanzte gemeinsam mit Vertretern der Hochschule und des Amts für Vermögen und Bau B/W hinter der Mensa des Campus Sontheim den ersten Baum.
„Die Hochschule Heilbronn steht für zukunftsgerichtetes Denken und das Thema Nachhaltigkeit wird mit dem Klimawald einmal mehr verankert“, sagt der Rektor der Hochschule Heilbronn, Professor Oliver Lenzen. „Finanziert werden die Bäume über Baumpatenschaften“, berichtet Klima-Wald-Initiator und HHN-Mitarbeiter Roland Schweizer. 

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KohleAUSstieg = ErdgasEINstieg Heilbronn: Segen oder trojanisches Pferd?

Ein für Heilbronn wichtiges Thema ist der von der EnBW geplante Bau eines Gas- und Dampfkraftwerks, das bis 2026 das jetzige Kohlekraftwerk ablösen soll. Wie sich das angesichts des dramatischen Klimawandels auf die Klimagase CO2 und Methan nicht nur zeitnah sondern langfristig auswirkt und wie verlässlich sich der angekündigte Wiederausstieg aus dem Erdgasszenario ca. 2035 hin zu grünem Wasserstoff überhaupt realisieren lässt, besorgt viele umweltinteressierte Menschen in der Stadt. So sehen auch die Mitgliederorganisationen des Netzwerk Klimaschutz Heilbronn und das Aktionsbündnis Energiewende das Vorhaben kritisch – als eine Art „trojanisches Pferd“, als einen langfristigen Einstieg ins fossile Erdgas – anstatt für dessen enorme Summe von 500 Mio€ (!) ein erneuerbares Energiekonzept für die Region Heilbronn Franken umzusetzen!

Dazu gibt es eine Zusammenfassung zum Stand der Dinge in den Stuttgarter Nachrichten vom 4.10.21, der Rhein-Neckar Zeitung vom 3.10.21 als auch in der Heilbronner Stimme vom 26.10.21 eine Übersicht der Kohlekraftwerks-Umrüstungsprojekte der ENBW).

In einer online Informations-Veranstaltung der ENBW am 29.und 30.7.2021 wurden das technische Konzept und sein Umsetzungsschritte 2021-26 vorgestellt. Hier der Vortrag für Interessierte.
In einer online Informations-Veranstaltung des Planungsamtes der Stadt Heilbronn am 20.10.2021 wurden auch viele dieser kritischen Fragen artikuliert (Kurzbericht der HNSt).

Es kommt Bewegung in das Problemviertel „Nördliche Innenstadt“ und Gerberstraße

Am 23 September hat die Lokale Agenda 21 zusammen mit der „Initiative Nördliche Innenstadt“ ihr Entwicklungskonzept zum zukünftigen Parken und Verkehr einem breiten Publikum vorstellt und mit den Teilnehmern  diskutiert. Die „Heilbronner Stimme“ hat am 25.September ausführlich darüber berichtet. Jetzt warten wir auf das Konzept der Stadt.

Die GRÜNEn– und SPD-Fraktion  haben zumindest versuchsweise u.a. die Sperrung der Durchfahrmöglichkeit zwischen der Mannheimer Straße und der Kaiserstraße beantragt.

Dazu hat die Verwaltung mit der Drucksache 252 Stellung genommen. Diese wurde am 14.10. vom GR beschlossen: Die Verwaltung wurde beauftragt, „Anfang 2022 einen Verkehrsversuch zur Erforschung des Verkehrsverhaltens, der Verkehrsabläufe sowie zur Erprobung geplanter verkehrssichernder oder verkehrsregelnder Maßnahmen in der nördlichen Innenstadt zu erwirken …“ und „…die geplanten Bürgerbeteiligungsprozesse weiter zu verfolgen. Die beantragten Vorschläge zur Straßenraumnutzung sollen im Zuge einer gesamtheitlichen Verkehrsplanung für das Quartier berücksichtigt und mit anderen Vorschlägen, unter anderem aus der Bürgerbeteiligung, verglichen werden.“ Die „Heilbronner Stimme“ hat am 15.Oktober auch darüber berichtet.

Das geht in die richtige Richtung aber nur in Trippelschritten vorwärts. Die von vielen Bewohnern und Besuchern des Quartiers geforderte grundsätzliche Umorientierung beim Verkehr ist noch nicht erkennbar. Es wurden und werden neue Zebrastreifen  eingerichtet, das ist gut. Bei einer gewünschten deutlichen Reduzierung des Verkehrs im Quartier wären solche Maßnahmen nicht notwendig.

Wir bleiben weiterhin „am Ball“ und informieren

Oktober 2021, Uwe Ahrens