das Netzwerk Klimaschutz Heilbronn möchte Sie herzlich einladen zum Kick-off des „Klima- und Energiedialogs Heilbronn“ – fachlich fundiert, lösungs- & zukunftsorientiert, vernetzend.
Ein Anlass, diese Dialog-Reihe ins Leben zu rufen, sind einerseits die kritischen Fragen, die der geplante Bau eines Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks für Heilbronn aufwirft, welches nach dem Kohleausstieg als „Brückentechnologie“ bis zur Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und ausreichender alternativer erneuerbarer Energieerzeugung dienen soll. Des Weiteren wurde im Januar vom Gemeinderat die Treibhausgasneutralität für Heilbronn bis 2035 im Rahmen der Erweiterung des Masterplans Klimaschutz beschlossen. Dies muss neben anderen Maßnahmen auch einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung beinhalten, den wir thematisieren und unterstützen wollen.
Heilbronn-For-Future (HFF), Neckarstüble & Lokale Agenda 21 HN laden ein zur Autorenlesung am Sonntag den 8.Januar, 17 Uhr im Neckarstüble, Frankfurter Str. 25. Eintritt frei.
Die Klimakrise ist (auch) eine psychologische Krise
Angst vor Überflutungen, Schuldgefühle wegen des letzten Urlaubsfluges, Wut über die Untätigkeit der Regierungen: Wir begegnen der ökologischen Krise mit einem ganzen Bündel an Emotionen. Und das ist gut so, sagt die Psychotherapeutin Katharina van Bronswijk. In »Klima im Kopf« erklärt sie, welchen Einfluss die Klimakrise auf unsere psychische Gesundheit hat, welche mentalen Hürden wir auf dem Weg zu mehr Klimaschutz überwinden müssen – und wie wir unsere Emotionen als Antrieb für gesellschaftliche Veränderung nutzen können.
Die Weltgesundheitsorganisation, Medizinerinnen und Psychotherapeutinnen weltweit schlagen Alarm: Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts. Das betrifft nicht nur unser leibliches Wohl, sondern auch unsere Psyche. Immer mehr Menschen, besonders jüngere, fühlen den emotionalen Druck des Klimawandels. Umgekehrt ist es aber auch oft unsere Psyche, die sich individuellen Vermeidungsmechanismen und gesellschaftlichem Druck nicht entziehen kann: Die Psyche verhindert, dass wir endlich aus dem Konsumhamsterrad aussteigen und aktiv werden gegen die fortschreitende Naturzerstörung. Wer macht hier also wen krank?
Faktenreich führt Katharina van Bronswijk in »Klima im Kopf. Angst, Wut, Hoffnung: Was die ökologische Krise mit uns macht« (ET 02.08.2022) durch Phänomene wie Klimaangst, »eco depression«, Verdrängungsmechanismen und »activist burnout« und gibt Tipps zum Umgang mit den neuen Emotionen. Sie zeigt, wie wir in öffentlichen Debatten wieder aufeinander zugehen können und wie wir persönlich und kollektiv den Veränderungshebel für uns finden, ohne uns im Kampf gegen die ökologischen Krisen selbst zu verlieren. Van Bronswijk, Sprecherin der Psychologists for Future, betont: »Wenn die Klimakrise Gefühle auslöst, ist mit den Gefühlen alles in Ordnung. Die Frage ist vielmehr, wie wir mit ihnen umgehen: Auf echte Bedrohungen sollte eine gesunde Psyche mit unangenehmen Gefühlen reagieren, sie zeigen uns, dass es was zu tun gibt.« Und zu tun gibt es genug!
Katharina van Bronswijk ist als Sprecherin der Psychologists and Psychotherapists for Future gut vertraut mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Umweltkrisen und psychischer Gesundheit, zu denen sie regelmäßig Vorträge hält, Interviews gibt und publiziert (zuletzt »Climate Action – Psychologie der Klimakrise«). Die Psychologin und Verhaltenstherapeutin ist seit 2009 im Klimaschutz aktiv, unter anderem bei Greenpeace, und betreibt eine eigene Praxis in der Lüneburger Heide.
Atomkraftwerke abschalten – keine Laufzeitverlängerungen! Weitere Energiewende jetzt!Klimaschutz ist nur durch rasche weitere Energiewende möglich!
Statt dem Atomausstieg zum Jahresende gibt es nun für alle drei Atomkraftwerke eine Laufzeitverlängerung bis April 2023. Die Tür für weitere Verlängerungen des AKW-Betriebs wird so von der Ampel-Regierung weit geöffnet. Jetzt wird in Deutschland zum zweiten Mal nach 2010 ein vereinbarter Atomausstieg mit Laufzeitverlängerungen gekippt! Dabei hat der Stresstest Nr. 2 ergeben, dass es in Deutschland kein Strom-, sondern ein selbstverschuldetes Wärme- und Gasproblem gibt. Der Weiterbetrieb der drei AKWs hilft dabei nicht!! Soweit die FAKTEN!
Die politische Debatte zu den Laufzeitverlängerungen hat mit den Fakten zur Stromversorgung so gut wie nichts mehr zu tun. Mit Begründungen wie „Netzstabilität“ und Probleme der AKWs in Frankreich werden nur Scheinargumente vorgeschoben. In der aktuellen Energie-Debatte geht es nicht um die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen zur raschen weiteren Energiewende, um die Abhängigkeit von Fossilen kurzfristig zu reduzieren. Im Gegenteil: mit Unterstützung aus Deutschland werden neue Öl- und Gasfelder realisiert und langfristige Lieferverträge abgeschlossen. Statt für die Energiewende werden viele Milliarden Euro für neue fossile Infrastrukturen bereitgestellt: für Terminals an vier Standorten für LNG- und Fracking-Gas und für umweltschädlich produzierten Wasserstroff. So wird durch die Ampel-Regierung und gleichermaßen durch die Opposition der Umwelt- und Klimaschutz weiter behindert und ausgebremst.
Eine hilfreiche kompakte Zusammenfassung der Ergebnisse des Stresstests des deutschen Stromnetzes findet sich im letzten Newsletter des Aktionsbündnisses Energiewende incl. Vollversion zum Download. Fazit: Der Stresstest hat NICHT ergeben dass ein Blackout droht und dass die AKW zur Stromversorgungssicherheit nötig sind! Kritisch sind dagegen die Leitungskapazitäten von Nord nach Süd und ins Ausland.
Es ist daher wieder dringend notwendig gegen Atomkraft und Fossile zu protestieren. Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar ruft deshalb dazu auf, unbedingt zur Abschalt-Demo am 6.11.2022 nach Neckarwestheim zu kommen. Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof in Kirchheim am Neckar!
Es werden sprechen:
Dr. Angelika Claußen, Vorsitzende der Ärzt*innen zur Verhütung des Atomkrieges e.V., IPPNW
Sebastian Sladek, EWS – Elektrizitätswerke Schönau
Fossile Investitionsruine in Heilbronn geplant – subventioniert auf Kosten der Stromverbraucher/innen
Die EnBW hat Anfang Juni mitgeteilt, dass sie die Investitionsentscheidung für das zweitgrößte Erdgas-Kraftwerk Deutschlands in Heilbronn getroffen hat. Während Millionen Hausbesitzer in Deutschland aktuell den Ausstieg aus der fossilen Erdgas-Heizung planen, steigt die EnBW in ganz großem Maßstab in die Verbrennung von fossilem Erdgas ein.
Finanzielle Grundlage dieses ca.500 Mio € teuren Baus ist die zukünftige jahrelange und de facto vollständige Förderungen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz 2021 (§6, Abs.1, $7 Abs.1, Nr.5A. Satz 2, §7c und §8).
Dieses Vorgehen analysiert eine detaillierte gemeinsame Pressemitteilung von Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn, Lokale Agenda 21 Heilbronn, BUND Heilbronn und Parents for Future Heilbronn fachlich und politisch. Hier finden Sie die Pressemitteilung mit den darin enthaltenen Quellen und weiterführenden Informationen.
Wenn Sie das Thema und ein gesellschaftlicher Dialog für eine erneuerbare Alternative interessiert, sind sie bei uns genau richtig! Gern bitte melden.